Smart East am Ziel: Ergebnisse und Erfolge

3. Oktober 2023

Abschlussveranstaltung des Reallabors Smart East am 23. September 2023 – Ergebnisse, Erfahrungen, Erfolge

Am 23.9.2023 fanden die Energiewendetage in ganz Baden-Württemberg statt – so auch in Karlsruhe. #SmartEast war mit dabei – und zwar mit einem besonderen Anlass: unter dem Motto „The final Countdown – Smart East auf der Zielgeraden“ präsentierten wir nach drei erfolgreichen Projektjahren stolz die Ergebnisse unserer harten Arbeit. Die können sich sehen lassen,  bestätigte uns Staatssekretär Dr. Andre Baumann (MdL) vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und seine Begleitung: Bettina Lisbach (Umweltbürgermeisterin), Ute Leidig (MdL), Michael Homann (Geschäftsführer der Stadtwerke Karlsruhe) und Dr. Friedrich Hoepfner (Immobilienbetreiber des Smart East Quartiers).

Das Projektkonsortium hatte die Smart East Community eingeladen, das Reallabor vor Ort im Karlsruher Osten live zu besichtigen und die engagierten Energiewende-Gestalter kennenzulernen: Im Gebäude des iWerkX Smart Production Park auf dem Hoepfner Areal hatten sich nochmals alle Beteiligten versammelt, um die Ergebnisse und in einer Live-Demo das smarte Aufladen von Elektroautos vorzustellen. So konnte der Staatssekretär dann auch nach seinem Besuch mit voll geladenem E-Auto wieder weiterfahren.

Mit dabei waren das FZI Forschungszentrum Informatik, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Seven2one Informationssysteme, Stadtwerke Karlsruhe,  Solarize Energy Solutions, InnoCharge, die Smart Grids-Plattform Baden- Württemberg e.V. und fokus.energie e.V.

Das ist Smart East

Interviews, Statements und Eindrücke von der Smart East Abschlussveranstaltung

Ergebnisse und Erfolge

Die Projektpartner des Reallabor Smart East haben in den letzten drei Jahren in der Praxis gezeigt, wie die Energiewende in die Stadt gebracht werden kann. Die Bestandsgebäude im Quartier wurden mit Smart Metern digitalisiert und in der Smart-East-Quartiersplattform von Seven2one zusammengeführt. Parallel dazu wurde im Projekt die Stromerzeugung mit Photovoltaik (600 kWp) ausgebaut und damit die CO2-Emissionen um 20% reduziert.

Um den mit den PV-Anlagen selbst erzeugte Strom optimal zu nutzen, stellten wir zwei neu erprobte Geschäftsmodelle zur wirtschaftlichen Nutzung von Photovoltaik vor: Mieterstrom und „Smart Charging“. Wir zeigten, warum das Mieterstrommodell in Smart East sowohl für Mieter*innen und Vermieter*innen lohnend ist und wie sich mit „Smart Charging“ der vor Ort erzeugte Strom zum Laden vom Elektrofahrzeugen durch eine optimale Nutzung von Flexibilität wirtschaftlich vermarkten lässt.

Zwei während der Projektlaufzeit gegründete Startups kümmern sich heute darum, den selbst erzeugten Strom im Quartier optimal zu nutzen: Solarize mit seiner Mieterstrom-SaaS-Lösung für Gewerbe und InnoCharge mit der Lösung für „Smart Charging“. Die neuen Geschäftsmodelle für die klimaschonende Quartiersenergieversorgung wurden so weit vorangetrieben, dass sie bereits von der BES (Badische Energie-Servicegesellschaft), einer Tochter der Stadtwerke Karlsruhe, als neue Produkte vermarktet werden.

Das waren die Themenschwerpunkte der Abschlussveranstaltung

  • Herausforderungen bei der Digitalisierung im Bestandsquartier
  • Einblicke in die Smart-East-Quartiersplattform
  • Neue Geschäftsmodelle für Energieversorger
  • Wirtschaftliche Vorteile bei der Nutzung von Photovoltaik durch das Mieterstrommodell
  • Ausbau von Ladeinfrastruktur und Vorteile des intelligenten Lademanagements „Smart Charging“

Dominik Mock, Geschäftsführer der RaumFabrik Durlach, erläuterte zum Abschluss, warum er dieses innovative Konzept übernommen hat, um seinen Gewerbepark zu einem grünen Standort weiterzuentwickeln.

Und das Beste kam zum Schluss: Smart East geht weiter – und zwar international!

Smart East geht mit EU-Förderung 2024 weiter

Wie im Fußball ist nach dem Projekt vor dem Projekt. Die Erfolgsgeschichte von Smart East wird ab 2024 auf europäischer Ebene fortgeführt. Im Rahmen des EU-Programms Horizon im Call „Sustainable, secure and competitive energy supply“ unter dem Topic “Smart grid ready and smart network ready buildings, acting as active utility nodes” wird Smart East zusammen mit fünf weiteren Quartieren aus Luxemburg, Belgien, Kroatien, Spanien und Portugal zeigen, wie ein städtisches Quartier zum Netzstabilisator weiterentwickelt werden kann. In dem Folgeprojekt wird es um die Themen Batteriespeicher, bidirektionales Laden von E-Fahrzeugen mit Rückspeisung, dynamische Stromtarife, Green Carsharing, Sektorkopplung sowie die optimierte Wärmeversorgung mit z.B. Wärmepumpen gehen.

Smart East als Blaupause

Doch nicht nur die Fortführung des Projekts auf EU-Ebene ist ein Grund zum Feiern. Was Smart East in den vergangenen drei Jahren geleistet hat, ist nicht weniger als eine Blaupause für städtische Energiewendeprojekte. Das wurde mit der Übetragung des Konzepts auf die RaumFabrik Durlach bereits einmal unter Beweis gestellt. Von innovativen Stromnetz-Lösungen über effiziente Gebäudetechnologien bis hin zu Smart-Mobility-Anwendungen konnten wir demonstrieren, dass ein nachhaltiges urbanes Leben nicht nur möglich, sondern auch effizient, komfortabel und wirtschaftlich sein kann.

Bei der Abschlussveranstaltung nutzten wir die Chance, all jenen zu danken, die dieses ambitionierte Vorhaben möglich gemacht haben: von den Ingenieurinnen und Wissenschaftlerinnen unserer Partner, dem Umweltminsterium, den Stadtwerken bis hin zu den lokalen Behörden und natürlich den Bürger*innen, die aktiv in das Projekt involviert waren. Ihre Feedbacks und ihr Engagement sind das Herzstück von Smart East und machen es zu einem beispielhaften Projekt, das nun über die Grenzen Karlsruhes und Baden-Württembergs hinausstrahlt.

Zukunftsmusik? Keineswegs! Mit dem Übergang in die nächste Förderphase sind wir bestens aufgestellt, um unsere Vision von einer intelligenten, nachhaltigen Stadt Wirklichkeit werden zu lassen. Der Staatssekretär Dr. Andre Baumann sprach in seiner Rede sogar von einem „Leuchtturmprojekt“, das auch anderen Kommunen als Vorbild dienen kann. Also: Ärmel hochkrempeln und weitermachen. Denn wie schon unser Motto sagt: „The final Countdown“ ist erst der Anfang!

 

 

 

Programm

12:00   Eröffnung und freier Rundgang

13:40   Besuch Dr. Andre Baumann MdL, Staatssekretär im Umweltministerium

13:40   Eröffnung durch Dr. Christoph Schlenzig und Dr. Manuel Lösch

Grußworte von

    • Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Umweltministerium
    • Dr. Friedrich Hoepfner (Hoepfner Bräu)
    • Bettina Lisbach (Umweltbürgermeisterin Stadt Karlsruhe)
    • Michael Homann (Stadtwerke Karsruhe)

13:50   Was haben wir mit Smart East erreicht?

14:00   Live Demo Smart Charging – optimiertes Laden von E-Fahrzeugen

14:15   Rundgang durch die Partnerstände

    • Digitalisierung – KIT Karlsruher Institut für Technologie
    • Quartiersplattform – Seven2one Informationssysteme GmbH
    • Neue Geschäftsmodelle – Stadtwerke Karlsruhe GmbH
    • Photovoltaik & Mieterstrom – Solarize Energy Solutions GmbH
    • Smart Charging – InnoCharge GmbH & FZI Forschungszentrum Informatik
    • Umsetzung in der Praxis – Badische Energie-Servicegesellschaft mbH

15:00   Fachgespräche mit den Projektpartnern, Rundgänge, Gespräche, Ausklang

18:00   Ende der Veranstaltung

Vorträge zum Download

Vorstellung Smart East Projekt und Smart Charging

Dr.-Ing. Christoph Schlenzig, Seven2one

Dr.-Ing. Manuel Lösch, InnoCharge

Kurzdemo Smart East Portal

Dr.-Ing. Christoph Schlenzig, Seven2one
(Bitte Untertitel in Youtube aktivieren)

Smart Charging mit Simulation eines Netzengpasses

Dr.-Ing. Manuel Lösch, InnoCharge
(Bitte Untertitel in Youtube aktivieren)