Smart East – DualCharge: Bei der Arbeit Sonne tanken

8. April 2022
RaumFabrik 41C

Das Projekt DualCharge macht es in Smart East möglich, Elektroautos während der Arbeit mit grünem Strom aus der PV-Anlage zu laden. Das neue Energiemanagement der Smart East Plattform stellt dabei sicher, dass Lastspitzen vermieden werden. Der Algorithmus nutzt die Spielräume beim Laden der einzelnen Fahrzeuge und optimiert die Ladestrategie so, dass diese Flexibilität an den Energiemärkten oder zur Netzstabilisierung bestmöglich genutzt wird. Parallel zur Implementierung im Karlsruher Osten wird die neu entwickelte Lademanagementlösung von Smart East auch an der RaumFabrik mit 55 Ladepunkten für das integrierte Heim- und Firmenladen erprobt. Hier wird die automatisierte Abrechnung von Ladevorgängen der Mitarbeiter durch den Arbeitgeber erprobt. Das Projekt DualCharge wird im Rahmen des Förderprogramms INPUT („Intelligente Netzanbindung von Parkhäusern und Tiefgaragen“) vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg gefördert.

Das erfahrene Smart East Team ermöglicht smartes Laden im Firmenkontext

Im Rahmen des Projekts „DualCharge @Home @Work“ bündeln die Verbundpartner FZI Forschungszentrum Informatik, RaumFabrik Durlach und die Universität Stuttgart zusammen mit den assoziierten Partnern Seven2one Informationssysteme und Stadtmobil Karlsruhe ihre Kompetenzen zur Umsetzung einer Lademanagementlösung mit hohem Innovationsgrad für Liegenschaften. Dazu wird der Gewerbebüropark RaumFabrik in Karlsruhe-Durlach als Anwendungspartner mit 50 Ladepunkten à 22 kW ausgestattet. Die RaumFabrik befindet sich auf dem ehemaligen Areal der Pfaff Nähmaschinenfabrik und beheimatet auf rund 80.000 m² Büroflächen mit 1.500 Parkplätzen derzeit 88 Unternehmen als Mieter. Diese Unternehmen wollen ihren Mitarbeitenden sowohl auf dem Firmenparkplatz als auch zu Hause das Laden ermöglichen.

Kern des Pilotprojektes ist das Ermöglichen und Erproben der komfortablen Abrechnung von auf dem Firmenparkplatz sowie zu Hause durchgeführten Ladevorgängen über den Arbeitgeber, in Kombination mit szenariospezifischem intelligentem Lademanagement: „Charge@Work, Charge@Home, Bill Once!“. Hierzu fließen umfangreiche Vorarbeiten des Konsortiums in das Pilotprojekt ein.

Charge@Work – Laden am Arbeitsplatz

Während der Arbeit Sonne Laden. Im Szenario Charge@Work ist typische Herausforderung, den Eigenverbrauch der geplanten PV Anlage mit 425 kWp zu maximieren. Außerdem reicht die zur Verfügung stehende elektrische Anschlussleistung nicht aus, um eine hohe Zahl an Fahrzeugen gleichzeitig zu laden. Die Ladevorgänge müssen daher so koordiniert werden, dass die maximale Anschlussleistung zu jeder Zeit eingehalten wird und die Ladeleistung gleichzeitig an die Verfügbarkeit des PV-Stroms angepasst wird. Darüber hinaus hat der Ladepunktbetreiber ein wirtschaftliches Interesse an der Reduktion seiner Netznutzungsentgelte, die im Falle des unkontrollierten Ladens unnötig erhöht werden, sowie an dem Reagieren auf externe Anreize wie dynamische Stromtarife des Stromlieferanten oder dynamischen Leistungsbegrenzungssignale des Netzbetreibers. Diese werden von der neuen Lösung bei der Ladeoptimierung mitberücksichtigt, ebenso wie die mögliche lokale Stromerzeugung durch Photovoltaik im Mieterstrommodell.

Bei der RaumFabrik Durlach kommt hinzu, dass vorhandene Parkplätze in verschiedenen Konfigurationen verwendet werden. Teilweise sind Parkplätze exklusiv einem Mieter zugeordnet. Teilweise stehen Parkplätze den Mitarbeitern aller Mieter zur Verfügung und können verwendet werden, sofern sie frei sind. Teilweise handelt es sich um Car-Sharing-Parkplätze des Anbieters Stadtmobil. In jedem Fall müssen die Ladevorgänge korrekt erfasst und auf den entsprechenden Mieter abgerechnet werden. Um den Nutzerkomfort zu maximieren soll die Erfassung mit minimaler Nutzerinteraktion umgesetzt werden.

RaumFabrik Parklätze

Charge@Home – Laden zu Hause

Neben der Möglichkeit, Elektrofahrzeuge mittels des Charge@Work-Ansatzes am Arbeitsplatz zu laden, soll die Lademanagementlösung den mietenden Unternehmen ermöglichen, Ihren Mitarbeitern mit Firmenfahrzeugen das Laden zu Hause mittels der Komponente Charge@Home anzubieten und über die Firma abzurechnen. Im Charge@Home-Szenario gilt es haushaltsspezifische Mess- und Kommunikationsinfrastruktur zu berücksichtigen, wobei die gesetzlich initiierte Infrastruktur intelligenter Messsysteme mit Smart-Meter-Gateways eine wichtige Grundlage bildet. Neben der technischen Umsetzung wird zur Erprobung der Gesamtlösung auch ein Teil der Arbeitnehmer-Haushalte mit Ladeinfrastruktur ausgestattet.

Im Szenario Charge@Home besteht die Herausforderung darin, dass heimische Ladepunkte sowohl für geschäftliche als auch für private Ladungen verwendet werden können. Hier stellt die neu entwickelte Lösung sicher, dass nur geschäftliche Ladungen über den Arbeitgeber abgerechnet werden. Zugleich ermöglicht die Ladeoptimierung, dass eventuell lokal erzeugter Photovoltaik-Strom bevorzugt in das Fahrzeug eingespeist wird. Zusätzlich können auch in diesem Szenario externe Anreize des Stromlieferanten und Netzbetreibers in der Ladeplanung berücksichtigt werden. Die übergreifende Nutzerinteraktion erfolgt über eine Web- bzw. Mobilgerätanwendung.

Bill Once – Abrechnung der Ladevorgänge über den Arbeitgeber

Die Zusammenführung der abrechnungsrelevanten Informationen von Charge@Work und Charge@Home in einer gemeinsamen Lademanagementlösung stellt Vermietern, mietenden Unternehmen und Mitarbeitern der Unternehmen zielgruppengerechte Einblicke zu Ladevorgängen und Abrechnungen zur Verfügung. Das RaumFabrik-Gewerbepark-Portal dient als zentrale Informationsplattform zur Visualisierung relevanter Informationen für Vermieter, Mieter und Mitarbeiter.

Die im Rahmen des Pilotprojekts neu entwickelte und erprobte Lademanagementsoftware baut auf umfangreichen Vorarbeiten des Konsortiums zum effizienten Ladeinfrastrukturbetrieb, der kostenminimierenden Optimierung von Ladevorgängen sowie der automatisierten Abrechnung auf. So soll die neu entstehende Softwarelösung auch administrative, organisatorische wie auch abrechnungsrelevante Herausforderungen abdecken. Durch die inhärente Verzahnung dieser Kompetenzen wird das Konsortium einen wesentlichen Beitrag zum skalierbaren, kostengünstigen und herstellerübergreifenden Laden im Firmenkontext liefern.