Holpriger Start beim bidirektionalen Laden

12. August 2024

Aufbau einer bidirektionalen Ladestruktur

Parallel zu den theoretischen Konzeptarbeiten in WeForming bauen wir die smarte Infrastruktur vor Ort in der Karlsruher Oststadt weiter aus. Aktueller Fokus ist der Aufbau einer bidirektionalen Ladeinfrastruktur. Damit können Elektrofahrzeuge bei Bedarf gespeicherte Energie aus ihren Batterien ins Netz zurückspeisen. Elektrofahrzeuge werden dadurch zu mobilen Speichern, die erneuerbare Energie zwischenspeichern können und so Überschüsse nutzbar machen.

Der erste Prototyp einer bidirektionalen Ladestation ist bereits am FZI angekommen und wird zurzeit im Living Lab smartEnergy getestet. Es handelt sich um einen Prototyp des Herstellers Ambibox. Diese Ladestation wurde inzwischen ans Stromnetz angeschlossen. Sie ist kommunikativ bereits in die Laborumgebung des FZI House of Living Labs eingebunden und wird jetzt ins Energiemanagement integriert.

Obwohl alle von der Zukunft des bidirektionalen Ladens als nächster Meilenstein der Elektromobilität sprechen, gibt es aktuell nur sehr wenige Hersteller am Markt, die bereits bidirektionale Ladestationen anbieten. Wenn überhaupt, können nur geringe Stückzahlen geliefert werden. Diejenigen, die verfügbar sind, sind oft noch nicht mit verschiedenen Energiemanagementsystemen und Elektrofahrzeugen kompatibel. Dazu kommt, dass viele Elektroautos zwar „Vehicle-to-grid-ready“ sind, aber Stand heute die Kommunikation vom Fahrzeug bis zum Energiemanagementsystem noch nicht zwingend funktioniert. Im Projekt WeForming wollen wir deswegen Erfahrungen sammeln und Lösungskonzepte entwickeln. Wir wollen die Option „Vehicle-to-Grid“ in das Smart East Energiemanagement integrieren und in den Praxisbetrieb bringen.

Logo WeForming. Empowering Buildings. Energizing the Future

Ein Quartiersspeicher für Smart East

Neben der bidirektionalen Ladeinfrastruktur soll in Smart East ein Quartiersspeicher erprobt werden. Wie kann ein Batteriespeicher die Eigennutzung von überschüssigem PV-Strom erhöhen? Wie kann er Regelleistung erbringen oder das Verteilnetz stabilisieren? Wie wirtschaftlich ist der Betrieb eines solchen Speichers? Vor der Beantwortung solcher Fragen steht jedoch die Beschaffung, welche im Rahmen eines Forschungsprojektes komplexer als erwartet ist. Etliche technische und nicht-technische Probleme kommen hier ins Spiel: Welcher Hersteller ist passend, welche Spezifikation ist nötig, welcher Standort geeignet? Dann sind da noch Auflagen, beispielsweise zum Thema Brandschutz. Das machte die Beschaffung extrem zeitintensiv. Außerdem muss frühzeitig geklärt werden, wie die Batterie nach dem Projektende weiterbetrieben werden kann. Deswegen befindet sich das Projekt hier immer noch in der Beschaffungsphase.