WeForming: Wie können Gebäude und Quartiere die Stromnetze stabilisieren?

6. Februar 2024

Teams aus sechs Ländern trafen sich im Februar 2024 zum WeForming Projekt-Meeting in Karlsruhe, um Zielsetzungen und Anwendungsfälle detailliert auszuarbeiten.

Die Aufgabe von WeForming

Der steigende Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung und ihre Volatilität macht die Steuerung von Flexibilität in der Nachfrage immer dringlicher. Welche Potentiale bieten Gebäude und Quartiere und wie müssen sie konzipiert und ausgestattet sein, um ihren Anteil an dieser Aufgabe zu leisten?

Im Vordergrund des EU-Projekts WeForming steht die Forschungsfrage, wie ein dazu nötiges Energiemanagement aussehen muss und wie es sich effizient auf Gebäude in ganz Europa übertragen und skalieren lässt.

Das Karlsruher Team arbeitet dazu mit internationalen Projektpartnern aus elf EU-Ländern zusammen. Neben dem Smart East Quartier in der Karlsruher Oststadt werden fünf weitere Quartiere in Luxemburg, Belgien, Portugal, Spanien und Kroatien zu Reallaboren ausgebaut.

Das Smart East Quartier wird in WeForming zu einer europäischen Blaupause weiterentwickelt. Ziel ist es, die im Reallabor bereits erprobten Geschäftsmodelle standardisiert, benutzerfreundlich und einfach in die Fläche zu bringen.

Schwerpunkte von WeForming

Gemeinsam mit allen Partnern im EU-Projekt wurde im zweiten Projekttreffen in Karlsruhe diskutiert, welche Anwendungsfälle (High Level Use Cases HLUC) von Gebäudeenergiemanagement in den verschiedenen Reallaboren umgesetzt werden. In Karlsruhe konzentrieren wir uns unter anderem auf dynamische Preise, Netzengpassmanagement im Verteilnetz und Regelleistung zur Netzstabilisierung. Dazu wird die Flexibilität von der Ladeinfrastruktur im Quartier und von einem Quartiersenergiespeicher genutzt.

Neben der Festlegung der zu realisierenden Anwendungsfälle wird im Projekt ein gemeinsamer Datenraum zum Austausch von Gebäudeenergiedaten konzipiert und konkretisiert. Datenräume bieten die Möglichkeit, Daten einfach, sicher und ohne zentrale Plattform bereitzustellen und auszutauschen und für verschiedene Anwendungsfälle nutzbar zu machen, ohne den Datenschutz zu verletzen.

Dies ermöglicht eine breite Nutzung derselben Daten für z. B. Optimierung, Steuerung, Abrechnung und Visualisierung. In unserem Fall des Gebäudeenergiemanagements hat das den Vorteil, dass nur die Daten aktiv freigegeben werden müssen, die tatsächlich für die Optimierung notwendig sind. Private Daten zum Stromverbrauch bleiben geschützt und privat und werden nur für die Abrechnung genutzt.

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