Die internationale Konferenz für energieeffiziente Städte und Gebäude BuildSys’23 bot die Bühne für das Karlsruher Projekt „Smart East“. Dieses zeigt eindrucksvoll, wie smarte Technologien mit sozialer Integration kombiniert werden können, um nachhaltige urbane Räume zu gestalten und neue Maßstäbe für zukunftsweisende Quartiere zu setzen.
Die Grundlage der Quartiersplattform in Karlsruhe ist eine klare Strukturierung des Gebiets anhand von Netzanschlusspunkten. Diese Netzanschlusspunkte, die einzelne Gebäude oder Gebäudeblöcke umfassen, bilden die Schnittstellen zwischen privatem und öffentlichem Stromnetz. Durch diese präzise Einteilung lassen sich lokale Besonderheiten wie unterschiedliche Energieerzeuger, Verbrauchsmuster oder Infrastruktur gezielt analysieren und effizient steuern.
Ein zentraler Bestandteil der Plattform ist die Erfassung und Analyse relevanter Messgrößen. Dazu gehören unter anderem der Stromverbrauch, die lokale Energieerzeugung aus Photovoltaikanlagen, der Energiebedarf flexibler Verbraucher wie Ladestationen und der rechnerisch ermittelte Restverbrauch. Diese Messdaten werden in unterschiedlichen Zeitintervallen erhoben – von Sekundendaten für Echtzeitanwendungen bis zu 15-Minuten-Werten für Prognosen. Diese flexible Datenerhebung ermöglicht eine kosteneffiziente Überwachung und Optimierung des gesamten Systems.
Die soziale Dimension zeigt sich besonders deutlich an den zahlreichen Schnittstellen zwischen Menschen, Geräten und digitalen Systemen. Jede Interaktion – ob zwischen Vermietern, Netzbetreibern oder Bewohnern – birgt potenzielle Fehlerquellen. Die Datenübertragung über verschiedene Geräte und Netzwerke oder die Abstimmung zwischen unterschiedlichen Akteuren kann dabei herausfordernd sein. Die Quartiersplattform adressiert diese Komplexität, indem sie diese Schnittstellen analysiert und die Zusammenarbeit aller Beteiligten gezielt verbessert.
Ein weiterer Fokus liegt auf den vielseitigen Anwendungen der Quartiersplattform. Von präzisen Prognosen für Energieverbrauch und -erzeugung über die Steuerung flexibler Verbraucher bis hin zur Vermeidung von Stromspitzen bietet die Plattform umfassende Lösungen. Eine intuitive Visualisierung der Daten auf einem nutzerfreundlichen Dashboard ermöglicht es, Energieflüsse in Echtzeit nachzuvollziehen, Ladeprozesse zu planen oder Ladestationen zu reservieren. Diese Benutzeroberfläche schafft Transparenz und fördert die Akzeptanz bei allen Beteiligten.
Mit der Verknüpfung digitaler Intelligenz, physischer Infrastruktur und sozialer Integration setzt das Projekt in Karlsruhe neue Maßstäbe für urbane Quartiere. Die Quartiersplattform zeigt, wie technologische Innovation und soziale Zusammenarbeit Hand in Hand gehen können, um nachhaltige Energielösungen in die Praxis umzusetzen.
Digitalisierung, physische Infrastruktur und soziale Systeme – diese drei Dimensionen stehen im Mittelpunkt der Quartiersplattform
28. November 2024